Grafik: IRZ
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Bosnien und Herzegowina

Um eine ganze Reihe auch für die Wirtschaft wichtiger Rechtsfragen ging es im Rahmen eines zweitägigen Online-Seminars am 6. und 7. Mai 2021. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung durch das Richteredukationszentrum der Föderation Bosnien und Herzegowina sowie die IRZ. An ihr nahmen rund 100 Richterinnen und Richter aus allen Landesteilen teil.

Hintergrund ist die Implementierung des 2013 erlassenen Sachenrechtsgesetzes, durch das zahlreiche noch aus dem Sozialismus stammende Rechtsinstitute ersetzt wurden. Die neuen Rechtsinstitute wurden teilweise nach deutschem und österreichischem Vorbild ausgestaltet, z.B. das Wohnungseigentum und die Grundschuld.

Referenten des Seminars waren die Professorin Dr. Meliha Povlakić und die Dozentin Dr. Darija Softić Kadenić. Beide haben nicht nur zahlreiche Forschungsaufenthalte im deutschsprachigen Raum absolviert, sondern sind auch rechtsberatend und gutachterlich tätig. Professorin Povlakić hat darüber hinaus während eines mehrjährigen Deutschlandaufenthalts in einem Notariat in München gearbeitet, während Dr. Softić Kadenić einen Magisterstudiengang an der Juristischen Fakultät in Graz absolviert hat.

Wegen des thematischen Zusammenhangs kamen zusätzlich zu den sachenrechtlichen Fragen zum Wohnungseigentum und zur Funktion des Grundbuchs auch Fragen der Kreditsicherung zur Sprache.

Da die Referentinnen neben rechtsvergleichenden Erfahrungen Urteile aus der nationalen Praxis einbrachten, bot die Veranstaltung Gelegenheit zum Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Dieser Austausch von Meinungen und Materialien wurde nach der Veranstaltung von einigen Teilenehmenden per E-Mail fortgesetzt.

Die Relevanz der behandelten Themen wurde auch durch die regen Diskussionen aller Beteiligten belegt.