Zeugenschutz im Strafverfahren
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- Veröffentlicht: Donnerstag, 09. Oktober 2025

Fachleute aus Deutschland und Kosovo diskutierten Ende September in Pristina über aktuelle rechtliche Herausforderungen und Lösungen rund um Zeugenschutz, Kronzeugenregelungen und Jugendstrafverfahren.
Während der intensiven Dialoge tauschten Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte ihr Fachwissen aus, hinterfragten bestehende Systeme und entwickelten gemeinsam neue Ansätze. So vertiefte sich für die Teilnehmenden nicht nur das Verständnis für den internationalen Umgang mit Zeugen- und Angeklagtenrechten, sondern trug auch zur Verbesserung der Justizpraxis im Kosovo bei. Unserer Meinung nach ist dies ein wichtiger Schritt bei der Fortbildung von Fachkräften und der Weiterentwicklung des kosovarischen Rechtssystems.
Unser herzlicher Dank gilt nicht nur unserem Mitorganisator, der Justizakademie in Kosovo (KJA), sondern auch Prof. Dr. Georg Güntge, Leitender Oberstaatsanwalt und Ständiger Vertreter des Generalstaatsanwalts des Landes Schleswig-Holstein, sowie Prof. Dr. Michael Gubitz, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht. Ihre Vorträge lieferten spannende Einblicke in das deutsche Strafrecht, insbesondere in die praxisnahen Aspekte des Zeugenschutzes und der Absprachen mit Kronzeugen. Auch die Besonderheiten des deutschen Jugendstrafverfahrens und der Umgang mit minderjährigen Angeklagten wurden intensiv behandelt.
Selbstverständlich profitierten die kosovarischen Teilnehmer auch von den Erfahrungen lokaler Experten: Herr Ali Kutllovci, Richter am Berufungsgericht, und Herr Agron Qalaj, Staatsanwalt im Büro des Generalstaatsanwalts des Kosovo, bereicherten die Diskussion mit wertvollen Perspektiven aus dem kosovarischen Justizalltag.