Grafik: IRZ
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Montenegro

Am 14. April 2021 veranstaltete die IRZ zusammen mit dem Zentrum für alternative Streitbeilegung, das dem montenegrinischen Justizministerium untersteht, ein Online-Seminar zur „Mediation in arbeitsrechtlichen Streitigkeiten“. Die Mediation ist als Methode der alternativen Streitbeilegung (ADR) ein wichtiger Beitrag zur Entlastung der Justiz und zur Beschleunigung von Verfahren in Montenegro. Darüber hinaus ist die Unterstützung Montenegros in diesem Bereich Gegenstand der „Gemeinsamen Erklärung zur rechtlichen Zusammenarbeit“ zwischen dem Justizministerium Montenegros und dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Die Veranstaltung richtete sich vor allem an zertifizierte Mediatorinnen und Mediatoren sowie am Thema „Mediation“ Interessierte.

Eröffnet wurde das Seminar durch Marina Lutovac, Direktorin des Zentrums für alternative Streitbeilegung, und Dr. Stefan Pürner, Projektbereichsleiter bei der IRZ.
Den einleitenden Vortrag „Schutz der Mitarbeiter/innen bei individuellen Arbeitsstreitigkeiten“ hielt Ivan Knežević, Mitarbeiter des Zentrums für alternative Streitbeilegung und Spezialist für arbeitsrechtliche Streitigkeiten. Er stellte dar, wie sich das Arbeitsrecht seit der Unabhängigkeit Montenegros und im Zuge der EU-Annäherung entwickelt hat.

Der deutsche Referent Martin Michaelis, Mediator und Rechtsanwalt, der über 20 Jahre Erfahrung auf dem Feld der alternativen Streitbeilegung hat, stellte in seinem Vortrag die wesentlichen Elemente der Mediation in den Vordergrund und erörterte die Vor- und Nachteile von Mediation als Mittel der alternativen Streitbeilegung. Darüber hinaus erläuterte der IRZ-Experte am Beispiel der deutschen Praxis die Anwendung der Mediation im arbeitsrechtlichen Kontext. Bereits nach diesem Beitrag ergab sich eine rege Diskussion zwischen den Teilnehmenden.

Nach einer kurzen Pause teilte Martin Michaelis die Teilnehmenden in Kleingruppen auf, um vorher definierte Fragen zu diskutierten. Die Ergebnisse dieser Diskussionen wurden anschließend im Plenum besprochen und auf einer virtuellen Pinnwand festgehalten. Die Ergebnisse zeigten, dass in Montenegro weiterer Fortbildungsbedarf für Mediatorinnen und Mediatoren besteht und dass die Mediation in Montenegro bei der Bevölkerung noch mehr an Akzeptanz gewinnen muss.
Die große Teilnehmerzahl von rund 70 Mediationsinteressierten und deren außerordentlich rege Beteiligung sowie die zahlreichen Vorschläge aus den Kleingruppendiskussionen unterstreichen die Relevanz des Themas für Montenegro.