Praxisseminar zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Schiedsgerichtsbarkeit

Grafik: IRZ
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Serbien

Am 3. Dezember 2020 fand ein weiteres gemeinsam von der Deutsch-Serbischen Wirtschaftskammer (AHK), der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) und der IRZ ausgerichtetes Praxisseminar zum Thema Schiedsgerichtsbarkeit statt. Die Veranstaltung behandelte die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Schiedsgerichtsverfahren und das Schiedsverfahrensrecht. Weil das Praxisseminar online stattfand, war der Publikumskreis größer als in den Vorjahren. Die teilnehmenden Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sowie Unternehmensjuristinnen und -juristen kamen aus Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Deutschland.

Nach der Eröffnung durch die Mitveranstalter begrüßte die Leiterin der Wirtschaftsabteilung der deutschen Botschaft, Anne-Kristin Piplica, die Teilnehmenden. Die Themen des Praxisseminars wurden in vier Blöcken in Interviewform präsentiert, moderiert durch IRZ-Projektbereichsleiter Dr. Stefan Pürner. Für die IRZ waren als Expertin und Experte dabei:

  • Prof. Dr. Milena Djordjević, LL.M. (Pittsburgh), Juristische Fakultät der Universität Belgrad und Vorstandsmitglied der Serbischen Vereinigung für Schiedsgerichtsbarkeit
  • Rechtsanwalt Victor von Essen, M. Jur. (Oxford), Stellvertretender Generalsekretär und Leiter Case Management der DIS

Es wurde unter anderem deutlich, dass sowohl die beiden in Belgrad beheimateten Schiedsgerichtinstitutionen als auch die DIS Schiedsgerichtsverfahren zu einem sehr guten Preis-Leistung-Verhältnis anbieten. Sie sind mit demselben Qualitätsniveau günstiger als andere, international weitaus bekanntere Institutionen. Beide Referierenden bestätigten auch, dass die Flexibilität von Schiedsgerichtsverfahren gerade zurzeit ein erheblicher Vorteil sei. Auf die Störung von Vertragsbeziehungen durch die COVID-19-Pandemie könne mit Schiedsgerichtsverfahren schnell reagiert werden mit der Folge, dass diese derzeit anstiegen.

Die Referierenden hoben zudem hervor, dass die proaktive Rolle der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in den DIS-Verfahren im Vergleich mit Schiedsverfahren, die vom Rechtsverständnis des Common Law geprägt sind, einen wichtigen Vorteil darstelle.