Während des Seminars
Während des Seminars
Serbien

Vom 16. bis 18. Juli 2021 veranstaltete die IRZ ein Blockseminar zur deutschen Rechtsterminologie mit der Juristischen Fakultät im serbischen Novi Sad. Die Online-Veranstaltung, an der rund zwanzig Personen teilnahmen, richtete sich an deutschsprachige Studierende und Alumni der Fakultät, aber auch an weitere deutschsprachige Juristinnen und Juristen aus der Region.

Das Seminar zielte darauf ab, potentielle Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Umgang mit der deutschen Rechtsterminologie zu fördern, da diese im kontinentaleuropäisch geprägten Rechtskreis eine besondere Stellung einnimmt. Durch die ausgeprägte Systematik und Terminologie eröffnen diesbezügliche Kenntnisse den Teilnehmenden wichtige zusätzliche Informationsquellen für ihre Arbeit. Dies verdeutlichte Dozent Dr. Marko Knežević mit der Aussage, dass das Zivilprozessrecht in Serbien ohne deutsche Fach- und Sprachkenntnisse nicht zu verstehen sei, da sich dieses in Serbien stark am deutschen und österreichischen Recht orientiere.

Die Veranstaltung eröffneten:

  • Prof. Dr. Bojan Tubić, Prodekan für Internationale Beziehungen an der Universität Novi Sad und stellvertretender Minister für Hochschulbildung im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und technologische Entwicklung der Republik Serbien, und
  • Rechtsanwalt Dr. Stefan Pürner, Leiter des Projektbereichs „Südosteuropa I“ bei der IRZ.
  • Als Vertreter der deutschen Botschaft in Belgrad hob Daniel Mohseni in seinem Grußwort besonders hervor, dass das Auswärtige Amt seit vielen Jahren einen mehrmonatigen Rechtsterminologie-Kurs an der Juristischen Fakultät in Belgrad fördere und dass dessen positive Ergebnisse die Fakultät in Novi Sad bewogen hätten, die IRZ um eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet zu bitten.
  • Auch em. Prof. Dr. Dr. h. c. Detlev W. Belling von der Juristischen Fakultät in Potsdam begrüßte die Teilnehmenden. Seine Fakultät bietet gemeinsam mit der Universität Novi Sad und der Universität Szeged in Ungarn einen deutschsprachigen LL.M.-Studiengang an.

Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse und besondere Kompetenz der deutschen Sprache. Dadurch konnte das Seminar sehr interaktiv und praktisch gestaltet werden. Als Leiterin des Rechtsterminologie-Kurses an der Juristischen Fakultät in Belgrad und Autorin des einzigen Lehrbuchs der deutschen Rechtsterminologie in Serbien gab Danka Stojaković einen praktischen Einblick in die Herausforderungen und Feinheiten der deutschen Rechtssprache. Das Fazit ihrer praktischen Übungen: „Englisch ist ein Muss, Deutsch ein Plus.“

Mit ihren Erfahrungsberichten veranschaulichten mehrere Alumni des Rechtsterminologie-Kurses in Belgrad und ein ehemaliger Anwaltshospitant die verschiedenen Möglichkeiten zur Verwendung der deutschen Sprache im juristischen Bereich. Die Alumni absolvieren mittlerweile einen Master- bzw. Promotions-Studiengang zum deutschen Recht.

Um trotz des Online-Formats eine angenehme und entspannte Arbeitsatmosphäre zu schaffen, war ein informelles Online-Abendessen im Programm vorgesehen, das von den Teilnehmenden sehr positiv aufgegriffen wurde und Gelegenheit für den persönlichen Austausch bot. Ein juristisches Quiz sorgte für Abwechslung und humorvolle Fachgespräche.