Sommerschule „Einführung in das deutsche Recht und das EU-Recht“ in Bonn, Straßburg und Brüssel

Besuch beim Rat der Europäischen Union in Brüssel.
Besuch beim Rat der Europäischen Union in Brüssel.

Ukraine

Die IRZ richtete vom 8. bis 18. Juli 2024 die Sommerschule „Einführung in das deutsche Recht und das EU-Recht“ aus, die ukrainischen Studierenden aus fünf Universitäten die Gelegenheit bot, tiefgehende Einblicke in das deutsche und europäische Rechtssystem zu erhalten. Die Teilnehmenden kamen von der Taras-Schewtschenko-Universität Kyjiw, der Mohyla-Akademie Kyjiw, der Ivan-Franko-Universität Lviv, der Yaroslav-Mudryj-Universität Charkiw und der I.I. Mechnikov-Universität Odessa.

Das erste Modul der Sommerschule fand in Bonn statt, wo die Studierenden intensiv in das deutsche Rechtssystem eingeführt wurden. In einer Reihe von Vorlesungen lernten sie die Grundzüge des deutschen Staats- und Verfassungsrechts, des Zivil- und Zivilprozessrechts, des Straf- und Strafprozessrechts sowie des Verwaltungs-, Verwaltungsverfahrens- und Verwaltungsprozessrechts kennen. Neben den Vorlesungen hatten sie die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln, indem sie Zivil- und Strafsitzungen am Landgericht Bonn besuchten. Außerdem erkundeten sie die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Bonn und erhielten somit einen umfassenden Einblick in die akademische Rechtswelt.

Zur Vorbereitung auf das zweite Modul der Sommerschule erhielten die Teilnehmenden eine umfassende Einführung in das Recht der Europäischen Union (EU) sowie eine detaillierte Analyse der Auswirkungen des Unionsrechts auf das nationale deutsche Recht. Zusätzlich wurde der Menschenrechtsschutz im Rahmen des Europarates mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Europäischen Menschenrechtskonvention behandelt.

Das zweite Modul der Sommerschule führte die Teilnehmenden nach Straßburg und Brüssel, wo sie ihr Verständnis der europäischen Institutionen und deren Arbeitsweise vertieften. In Straßburg erhielten sie eine Einführung in die Arbeit des Europarates und besichtigten den Plenarsaal der Parlamentarischen Versammlung. Zudem wurde das Programm HELP (Human Rights Education for Legal Professionals) vorgestellt, das speziell auf die Ukraine ausgerichtet ist.

Der Höhepunkt der Sommerschule war der Besuch der Plenarsitzung des neugewählten EU-Parlaments in Straßburg. Die Studierenden hatten die einzigartige Gelegenheit, die Sitzung auf der Besuchertribüne zu verfolgen und die Reden der Kandidatinnen und Kandidaten für den Posten der Parlamentspräsidentin zu erleben.

In Brüssel folgten der Besuch der Europäischen Kommission und Vorträge über die Rolle der Europäischen Kommission als politische Exekutive der EU sowie über die Beitrittsperspektive und die langfristige Integration der Ukraine in die EU. Der Besuch beim Rat der EU bot wertvolle Einblicke in den rechtlichen Rahmen für die Außenbeziehungen der Union und rundete das Programm ab.

Die Sommerschule bot den ukrainischen Studierenden nicht nur nützliche akademische Erkenntnisse, sondern ermöglichte es ihnen auch, die Funktionsweise und Strukturen der wichtigsten europäischen Institutionen aus erster Hand unter besonderer Berücksichtigung der Ukraine kennenzulernen.