Siebte „IRZ-Sommerschule Deutsches Recht“ in Bonn

Die IRZ führte vom 2. bis 7. Juli 2017 zum siebten Mal ihre „Sommerschule Deutsches Recht“ durch. Sie fand diesmal in Bonn statt.

Die Sommerschule, die ursprünglich als Ergänzung zum deutschsprachigen Begleitstudium zur Einführung in das Deutsche Recht an der Ivan-Franko-Universität Lemberg/Lviv (Westukraine) konzipiert wurde, richtet sich inzwischen schon seit vielen Jahren an zahlreiche Partnerstaaten der IRZ und erfreut sich alljährlich einer immer größeren Nachfrage. Unabdingbar für eine Teilnahme sind sehr gute Deutschkenntnisse.

In diesem Jahr waren elf IRZ-Partnerstaaten beteiligt: Albanien, Armenien, Georgien, Kosovo, Mazedonien, Moldau, Serbien, Syrien, Russland, Ukraine und Vietnam. Albanien, Syrien und Vietnam waren zum ersten Mal vertreten.

Die Sommerschule umfasste Vorlesungen zu folgenden Rechtsgebieten:

  • Zivilrecht, insbesondere Sachenrecht/ Kreditsicherheiten,
  • Gesellschaftsrecht,
  • Insolvenzrecht,
  • Schiedsgerichtsbarkeit,
  • Europäisches Zivil- und Wirtschaftsrecht,
  • Straf- und Strafprozessrecht,
  • Gerichtverfassungsrecht,
  • Richterrecht,
  • Anwaltsrecht sowie
  • Menschenrechte (Grundrechtsschutz durch das Bundesverfassungsgericht sowie durch die Europäische Menschenrechtskonvention/ den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte).

Auch die im Vorjahr auf große Resonanz gestoßene Vorlesung und Übung zur Methodenlehre wurde wieder ins Programm genommen. Zudem schloss die Sommerschule auch dieses Mal einen Besuch von Verhandlungen je einer Zivil- und Strafkammer beim Landgericht und Amtsgericht Bonn sowie Gespräche an der Universität Bonn ein, bei denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Studienmöglichkeiten für ausländische Studierende und Postgraduierte erkundigen konnten.

Die IRZ-Sommerschule, die sich vornehmlich an Studierende sowie junge Juristinnen und Juristen richtet, soll aufgrund der großen Resonanz und im Sinne der juristischen Nachwuchsförderung in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.

25 Jahre IRZ

Die IRZ hat im Rahmen eines Festaktes im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz am 16. Mai 2017 ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Auf Einladung von Minister Heiko Maas nahmen rund 250 Personen aus dem In- und Ausland an den Feierlichkeiten teil. Christian Lange, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz und zugleich Vizepräsident der IRZ, eröffnete den Festakt im Innenhof des Ministeriums. In seiner Rede hob Christian Lange die globale Bedeutung von Recht und Gerechtigkeit hervor und betonte, dass nur in einem Rechtsstaat Freiheit, Frieden und Wohlstand herrschen könne. Gerade hier, bei der Unterstützung im Aufbau demokratischer Rechtsstaaten, liege die Aufgabe der IRZ, die seit ihrer Gründung im Jahr 1992 in nunmehr nahezu 30 Staaten aktiv ist.

Der Präsident der IRZ, Dr. Jörg Freiherr von Fürstenwerth, skizzierte in seinem Grußwort im Kontext der historischen Ereignisse im Gründungsjahr der IRZ die Aufgaben und Herausforderungen, die die IRZ im Gefüge der internationalen rechtlichen Zusammenarbeit zu leisten und zu meistern habe. Im Anschluss daran betonte die Hauptgeschäftsführerin der IRZ , Veronika Keller-Engels, die intensive und vertrauensvolle langjährige Zusammenarbeit mit den Partnerstaaten, an der zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsverbände der IRZ sowie weitere Expertinnen und Experten großen Anteil haben. Sie dankte allen Expertinnen und Experten für ihren Einsatz sowie allen Mitgliedern und Förderern für ihre stete Unterstützung der Arbeit der IRZ.

In seiner anschließenden Festrede stellte der Richter am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag, Christoph Flügge, grundsätzliche Erwägungen zum Kampf um den Rechtsstaat in den IRZ-Partnerstaaten an und ergänzte dies mit zahlreichen persönlichen Erfahrungen aus seiner eigenen langjährigen Mitwirkung an der internationalen rechtlichen Zusammenarbeit. Christoph Flügge zeichnete so ein sehr lebhaftes Bild der Arbeit der IRZ und des bisher Geleisteten und wies zugleich auf neue Aufgaben und neue Herausforderungen in neuen Kooperationsregionen hin.