IRZ für Engagement ausgezeichnet

Dekan Prof. Dr. Dragana Vujčić (links) überreicht Dr. Stefan Pürner, Projektbereichsleiter der IRZ (rechts) die Dankesurkunde.
Dekan Prof. Dr. Dragana Vujčić (links) überreicht Dr. Stefan Pürner, Projektbereichsleiter der IRZ (rechts) die Dankesurkunde.
Serbien

Am 7. Oktober 2022 feierte die Juristische Fakultät der Universität Kragujevac in Serbien ihr 50. Jubiläum. Im Rahmen des akademischen Festakts wurden Institutionen, Organisationen und Einzelpersonen, die die Fakultät in den vergangenen Jahren in besonderer Weise unterstützt haben, ausgezeichnet. Neben der Juristischen Fakultät der Universität Belgrad, der Stadt Kragujevac und dem Kultusministerium der Republik Serbien gehörte auch die IRZ zu den Geehrten.

Die IRZ leistet durch Beiträge zum Lehrangebot Unterstützung beim Aufbau des dortigen Zentrums für deutsches Recht unter Leitung von Prof. Dr. Slavko Djordjević. Außerdem fördert sie die Fakultät durch die Einrichtung einer "Bibliothek des deutschen Rechts" im Wert von mehreren zehntausend Euro, deren Grundstock auf Vermittlung von Prof. Dr. Rolf Wagner aus dem Bundesministerium der Justiz aus dem Nachlass des ehemaligen Richters am Gericht erster Instanz der europäischen Gemeinschaft Prof. Dr. Jörg Pirrung gelegt werden konnte.

Rechtsanwalt Dr. Stefan Pürner – als Projektbereichsleiter bei der IRZ zuständig für Serbien – wurde persönlich ebenfalls mit einer Auszeichnung geehrt. Dass in Kragujevac so intensiv am deutschen Recht gearbeitet wird, ist besonders erfreulich, betonte Dr. Pürner in seiner Dankesrede. Schließlich war die Stadt während des Zweiten Weltkriegs Schauplatz der größten Massenerschießung von Zivilisten (darunter auch Hunderten von Schulkindern) durch die Wehrmacht. Deshalb ist die IRZ in besonderer Weise dankbar, mit der Fakultät in Kragujevac zusammenarbeiten zu können.

Bücherspenden

Die Bibliothek wird kontinuierlich durch Sachspenden ergänzt. Personen und Institutionen, die mit ihrer Bücherspende die Bibliothek des deutschen Rechts in Kragujevac fördern möchten, wenden sich bitte direkt an den zuständigen Projektbereichsleiter Dr. Stefan Pürner per E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Gesucht werden Publikationen zum deutschen, aber auch europäischen Recht in den Sprachen Deutsch und Englisch. Neben aktuellen Werken und Zeitschiften, auch von juristischen Berufsverbänden und Organisationen mit juristischen Bezügen, sind auch ältere, komplette Jahrgänge deutscher juristischer Zeitschriften und Einführungswerke zu bestimmten Rechtsgebieten gefragt.

Weitere Informationen:

Artikel zur Übergabe einer Bibliothek zum deutschen Recht in Kragujevac

Studierende informieren sich über internationale Rechtsberatung

Serbien

Der Online-Vortrag „Internationale Rechtsberatung in Transformationsstaaten durch Deutschland" vor Studierenden der Fakultätsgruppen Heidelberg und Regensburg der European Law Students’ Association (ELSA) fand am 25. Juni 2022 statt.

ELSA ist mit 50.000 Mitgliedern die größte Vereinigung von Jura-Studierenden weltweit. Ihr Ziel ist die Förderung und Entwicklung der gegenseitigen Verständigung, der Zusammenarbeit und Durchführung von Begegnungen zwischen angehenden und jungen Juristinnen und Juristen unterschiedlicher Länder und Rechtsordnungen.

Vor diesem Hintergrund interessierten sich die Teilnehmenden für die Struktur und Arbeitsweise der IRZ sowie für fachliche Fragestellung, wie beispielsweise der Konkurrenz der Rechtsordnungen in den Transformationsstaaten. Ein besonderes Interesse galt den  Möglichkeiten zu Praktika bei der IRZ und einer beruflichen Betätigung im Bereich der Rechtstransformation.

Den Vortrag hielt Rechtsanwalt Dr. Stefan Pürner, Leiter des Projektbereichs 7 der IRZ (Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien sowie Serbien), der im Jahr 1989 einer der Mitinitiatoren der Gründung der Regensburger Fakultätsgruppe von ELSA war. 

Der Kontakt zwischen dem Projektbereich und den Fakultätsgruppen kam über das von der IRZ initiierte Programm zur Bildung von juristischen Sprachtandems aus südosteuropäischen und deutschen Jura-Studierenden zustande.

Übersetzung des deutschen StGB in das Bosnisch/Kroatisch/Montenegrinisch/Serbische erschienen

Südosteuropa

Neu erschienen ist die von der IRZ herausgegebene Übersetzung des deutschen Strafgesetzbuchs in das Bosnisch/Kroatisch/Montenegrinisch/Serbische, zu der der wissenschaftliche Leiter des Instituts für Ostrecht in Regensburg, Prof. Dr. Dres. h.c. Friedrich-Christian Schroeder, die Einleitung verfasst hat.

Das Buch ist Teil einer Reihe von Publikationen mit Übersetzungen deutscher Gesetze in die Sprachen der Partnerstaaten in Südosteuropa, die die Rolle des deutschen Rechts als Orientierungsrecht bei der Rechtstransformation stärken sollen. Dass sie diesen Zweck erfüllen, bestätigte mit Bezug auf die gleichartige Übersetzung des Strafgesetzbuchs in das Mazedonische erst kürzlich der Justizminister von Nordmazedonien, Prof. Dr. Nikola Tupancheski, der selbst Professor für Strafrecht ist und bis zu seinem Amtsantritt Mitglied der dortigen Expertenkommission für die Reform des Strafgesetzbuchs war.

Die Übersetzungen dienen nicht nur zur Information von Expertengruppen, die an den Entwürfen von Reformgesetzen arbeiten, sondern werden auch von rechtsvergleichend arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, grenzüberschreitend tätigen Praktikerinnen und Praktikern und Studierenden genutzt. Außerdem sind sie ein gerne genutztes Hilfsmittel für die Erlernung der deutschen Rechtsterminologie.