Interdisziplinärer Austausch zum Familienrecht in Mostar

Prof. Dr. Slađana Aras Kramar, Juristische Fakultät Zagreb während ihres Vortrags.
Prof. Dr. Slađana Aras Kramar, Juristische Fakultät Zagreb während ihres Vortrags.
Bosnien und Herzegowina

Die 11. Internationale Konferenz „Tage des Familienrechts“ fand vom 21. bis 22. September 2023 in Mostar statt, an der Forschende, Richterinnen und Richter sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Organisationen aus dem Bereich der Familienfürsorge teilnahmen.

Die dortige Juristische Fakultät „Džemal Bijedić“ und die IRZ organisierten gemeinsam diese Veranstaltung, die von der Dekanin der Juristischen Fakultät Prof. Dr. Amra Jašarbegović, der Prorektorin der Universität “Džemal Bijedić” Prof. Dr. Armina Hubana, dem Minister für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport des Kantons Herzegowina-Neretva Prof. Dr. Rašid Hadžović und dem Staatsekretär der Ministerin für Wissenschaft und Technologie der Föderation Bosnien und Herzegowina Jasmin Branković sowie Dr. Stefan Pürner als zuständigem IRZ-Projektbereichsleiter eröffnet wurden.  

Danach schlossen sich zwei Tage mit rund 20 Vorträgen und einem intensiven Meinungs- und Gedankenaustausch an, beispielsweise über die Themen Ehescheidungsverfahren, Recht auf künstliche Befruchtung?, rechtlicher Status von ehelichen und unehelichen Kindern, Kinder in Pflegefamilien und Mediation im Familienrecht. Zur Konferenz kamen auch zahlreiche Praktikerinnen und Praktiker sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anderer Fachrichtungen teil, diese bot damit eine interdisziplinäre Plattform für den Austausch von Wissenschaft und Praxis.

Die Nachhaltigkeit der Veranstaltung wird – wie bereits in den Jahren zuvor – durch einen Tagungsband gewährleistet.

Die Publikation ist auch online zugänglich.

Lesen Sie auch die Berichterstattung der Nachrichtenagentur FENA!

Bosnien und Herzegowina: „Ethik und Integrität in der Justiz“

„Diskussion während der Veranstaltung „Ethik und Integrität in der Justiz“ in Sarajevo mit W. Schubert, Präsident des Verfassungsgerichts von Sachsen-Anhalt und des OLG Naumburg a.D.
„Diskussion während der Veranstaltung „Ethik und Integrität in der Justiz“ in Sarajevo mit W. Schubert, Präsident des Verfassungsgerichts von Sachsen-Anhalt und des OLG Naumburg a.D.
Bosnien und Herzegowina

Am 4. September 2023 fand in Sarajevo ein gemeinsam vom Zentrum für die Edukation der Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte der Föderation Bosnien und Herzegowina (CEST FBiH) und der IRZ veranstaltetes Seminar für Referendarinnen und Referendare aus verschiedenen Städten der Föderation Bosnien und Herzegowina zum Thema „Ethik und Integrität in der Justiz“ statt. Finanziert wurde es aus Mitteln der Projektförderung des Auswärtigen Amtes.

Die Veranstaltung begann mit Grußworten des Direktors des Zentrums Dr. Arben Murtezić und des Stellvertreters des Deutschen Botschafters in Bosnien und Herzegowina Bernhard Abels. Letzterer hob insbesondere die Bedeutung der Justiz hervor, die weit über die Beteiligten der jeweiligen Verfahren hinausgeht, da das Ansehen der Gerichte auch mit über die Akzeptanz des Staates bei den Bürgern entscheidet.

Anschließend stellten der Stellvertreter der Hauptdisziplinarstaatsanwältin bei der Disziplinarstaatsanwaltschaft des Hohen Richter- und Staatsanwaltrats von Bosnien und Herzegowina Mirza H. Omerović und der ehemalige Präsident des Verfassungsgerichts von Sachsen-Anhalt und des OLG Naumburg, Winfried Schubert, die Grundsätze der professionellen Ethik in den jeweiligen Rechten dar.

Hierbei wurden auch zahlreiche Fälle aus der gerichtlichen Praxis vorgestellt, die von den Teilnehmenden in Gruppenarbeit zu bearbeiten waren.

Einen Eindruck von der Veranstaltung vermittelt im Übrigen ein bebilderter Bericht auf der Homepage des Edukationszentrums auf den wir hiermit gerne hinweisen möchten.(http://www.fbih.cest.gov.ba/).

Antidiskriminierungsschulung für angehende Richterinnen und Richter

Teilnehmend bei der Gruppenarbeit.
Teilnehmend bei der Gruppenarbeit.
Bosnien und Herzegowina

Die IRZ und das „Zentrum für die Edukation der Richter und Staatsanwälte der Föderation Bosnien Herzegowina“ veranstalteten am 5. und 6. Juni 2023 eine in hybrider Form durchgeführte Schulung für angehende Richterinnen und Richter zum Thema „Europäische Menschenrechtskonvention und Gleichberechtigung (EMRK)“.

Gemäß dem Curriculum des Zentrums stellten die Referierenden im Rahmen der Veranstaltung Art. 5 und 6 sowie Art. 14 der EMRK vor.

Rechtsanwalt Holger Hembach, der nach mehrjähriger Tätigkeit in Südosteuropa und in Afrika für die OSZE im Bereich Menschenrechte heute Mandantinnen und Mandanten vor dem EGMR vertritt und außerdem Autor einschlägiger Veröffentlichungen ist, stellte praktische Fällen vor, die die Teilnehmenden in Gruppen bearbeiteten. Die Einflussmöglichkeiten von Richterinnen und Richtern auf die angemessene Gestaltung von Verfahren, eine aktive und transparente Verhandlungsführung und die nachvollziehbare Begründung von Entscheidungen waren wichtige Aspekte.

Der derzeit in Riad lehrende Prof. Dr Zlatan Meskić behandelte verschiedene Diskriminierungsfälle, wobei die Geschlechterdiskriminierung im Vordergrund stand. Neben dem Leitgedanken der Rechtsprechung des Straßburger Gerichtes stellte er die vom EGMR bei der Prüfung von Fällen verwendete Aufbauschemata vor.